Donnerstag, 17. Oktober 2019

Das meist kurze und seltsame Leben eines Buchtrends

Ein neuer Trend muss nicht zwangsläufig eine negative Anhaftung haben, eher das Gegenteil ist der Fall denn Menschen freuen sich in der Regel wenn sie etwas präsentiert bekommen was sie vorher in dieser Form noch nicht kannten. So weit, so gut, nur auf dem Buchmarkt nehmen Trends nicht selten groteske Formen an. Die meisten, vor allem größere Verlage forcieren jeden Trend, egal welch seltsame Blüten er treibt und wie sehr ein Thema verunstaltet wird, die Hauptsache bleibt immer der Umsatz. Natürlich soll und muss ein Verlag verdienen, die Mentalität des gnadenlosen Auspressens eines Trends bis zum Erbrechen, um ihn dann blitzartig zu vergessen und sich einem neuen Hype zu widmen; schadet den Autoren und nicht zuletzt dem Leser, der von namhaften Verlagen oft Schrott angeboten bekommt. Nehmen wir doch einmal das Beispiel der zum höchst beliebtenTrend gewordenen Vampir-Storys. Von der ursprünglichen Gruselgestalt aus den Zeiten von Bram Stoker's Dracula ist nichts übrig geblieben. Die Vampire werden zu Helden, sie werden immer moderner und sind gesellschaftlich integriert und stets überall präsent. Manchmal sind die Geschichten so grotesk,dass man sich fragt wer eigentlich nicht zur Vampir-Community gehört. Nach dem Genuß dieser zeitgemäßen Lektüre könnte einen als einziger Gruseleffekt die Frage überkommen, ob der Tankstellenpächter einem nach dem Tanken nicht nur das Geld, sondern auch noch das Blut aussaugt. Irgendwann ist fast jeder übersättigt und genervt von den immer alberner werdenden literarischen Ergüssen und der Trend endet ganz schnell in der Vergessenheit. Verlage brauchen sich jedoch keine Sorgen zu machen, der neue Trend am aktuellen Buchhimmel nimmt schon Gestalt an, die Engel. Man darf gespannt sein ob sie auch so gnadenlos modern werden wie die Vampire. Vielleicht gibt es ja bald das Werk in dem der Hauptprotagonist Manager eines Großkonzerns ist und selbstverständlich eigentlich ein Engel. Im zweiten Band wird die Engelei natürlich noch gesteigert und der Engelsmanager ruft seine Vorstandsmitglieder, die natürlich auch alle Engel sind, zur Generalversammlung zusammen um etwas gutes für die Menschheit zu tun. Fazit solcher Entwicklungen ist einfach nur die Tatsache, je mehr schreibende Zeitgenossen auf den Zug eines trendigen Themas aufspringen und die Verlage in blinder Gier jeden Unfug pushen, leidet die literarische Qualität in erheblichem Ausmaß.
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