Donnerstag, 7. Februar 2019

Der Wolf und die Dummheit einiger Menschen

Wir haben Nationalparks geschaffen, wir haben es geschafft aus unseren Gefilden längst verschwundene Tierarten wieder heimisch zu machen, auch gesunde Mischwälder sind durchaus wieder vorhanden. So weit so gut, doch dann kam der Wolf. Zuerst waren so ziemlich alle begeistert, egal welcher politischen Richtung sie angehörten. Doch kaum gibt es wieder eine nennenswerte Wolfspopulation, wie es in einigen Gebieten nun wieder der Fall ist, da zetern die ersten Zeitgenossen lautstark von einer Gefährdung der Weidetiere durch den Wolf. Damit nicht genug, sie fordern eine Freigabe zum Abschuss. Wölfe gehören nun einmal in unsere Wälder und jahrelang plädierten selbst die Herrschaften, deren plötzlicher Sinneswandel einem die Sprache verschlägt, für eine erneute Ansiedlung dieses großartigen Stammvaters unserer Haushunde. Es kann sicherlich niemals ganz ausgeschlossen werden, dass es vereinzelt zu Verlusten von Schafen oder anderen Tieren kommt, welche beim Vorhandensein von genügend Beutetieren in seinem Lebensraum als eher gering eingeschätzt werden können. Es stellt sich doch die Frage, welchem Ausmaß an Dummheit muss man anheim gefallen sein, um einerseits die Artenvielfalt in unserer natürlichen Umgebung zu fördern und gleichzeitig danach zu schreien Raubtiere zu töten, deren Fehler es war das "falsche" Beutetier zu erlegen. Ein Wahnsinn wenn man sich vorstellt welche Blüten ein solches agieren noch treiben könnte. Schießt man dann etwa geschützte Greifvögel wie den Habicht ab, weil er ein freilaufendes Huhn gerissen hat? Oder droht das gleiche Schicksal den endlich wieder ansässigen Wildkatzen, die ein paar Vogelnester geplündert haben? Man könnte die Liste der potenziell für unsere sogenannten Nutztiere gefährlichen Räuber noch ellenlang ausweiten, vom Marder bis zum Luchs, aber es ist an der Zeit auch schöne Dinge zu erwähnen. Für Wolfsfreunde oder Menschen die einfach einmal einen Einblick in die Lebensweise und das Verhalten dieser faszinierenden, intelligenten und sozialen Tiere bekommen wollen, empfehle ich eine Beschäftigung mit dem Buch Die Weisheit der Wölfe von Elli H. Radinger. Einblicke in das Familienleben eines Wolfsrudels, seinen Umgang mit den Alten oder Kranken, die Bedeutung des Spiels für das Sozialverhalten und das allgemeine Wohlbefinden. Genau beobachtet, sehr schön beschrieben und das auch noch sehr umfangreich. Fazit: Der Wolf und der Mensch sind sich sehr ähnlich, mit einer Ausnahme, das Lügen und Betrügen bleibt unser zweifelhaftes Privileg, solche Handlungen sind Wölfen völlig fremd!



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen